Ein nasses Grab

Ein nasses Grab, Band 2 der neuen Krimiserie aus La Palma
Tatort La Palma, Band 2

 

Leseprobe:

 

Los Cancajos, Hotel Taburiente Playa.

 

Octavio Acosta überprüfte noch einmal den Sitz seiner Krawatte und stapfte entschlossen auf den Eingang des Hotels zu, aus dem diese Touristin verschwunden war.

Sein junger Kollege Alfonso Sabadín von der Guardia Civil schloss sich ihm unauffällig an. Acosta hatte dem jungen Mann von Anfang an klargemacht, dass er seinen Mund nur aufzumachen hatte, wenn er gefragt wurde. Ansonsten sollte er sich dezent im Hintergrund halten und von ihm lernen.

Nachdem sie die Drehtür glücklich hinter sich gebracht hatten; seitdem er einmal in einer solchen Türe beinahe stecken geblieben war, misstraute Acosta den Dingern grundsätzlich; ging er mit grimmigen Gesicht zur Rezeption, hinter der ihnen eine ausnehmend hübsche und junge Frau erstaunt entgegen sah.

Inspector Acosta legte andeutungsweise seine rechte Hand an den Rand seiner Dienstmütze. »Guten Tag Señorita!«

»Polizei?«, hauchte die junge Frau, während sie die rechte Hand vor ihren Mund führte. So, als ob sie verhindern wollte, dass jemand ihre Zähne sah. Dabei hatte sie doch ein ausgesprochen schönes Gebiss, wie Inspector Acosta mit einem schnellen Blick erkannte.

»Keine Angst, Señorita!«, beeilte er sich zu erwidern, um sein wirklich attraktives Gegenüber nicht zu sehr zu verängstigen. »Wir brauchen nur eine Auskunft.« Er zog seinen Notizblock aus der Hosentasche und blätterte suchend darin herum. »Ah, hier ist es ja!« Er sah kurz auf, lächelte beruhigend und senkte wieder seinen Blick auf die Notiz, die er gesucht hatte. »Bei ihnen wohnt eine Frau Regina Siebenschön? Stimmt das?«

Die Empfangsdame, nach dem Namensschild auf ihrer schicken weißen Bluse nach zu schließen, war ihr Name Ana Ramón, warf einen kurzen Blick auf den Namen im Notizbuch des Inspectors und sagte dann stockend: »Ja ..., aber, das ist ja die Frau, die wir seit dem Wochenende vermissen. Ist ihr etwas passiert?«

»Das wissen wir noch nicht. Welche Zimmernummer hat sie?«                 

 

.....

 

»Problem?«, echote Inspector Acosta verständnislos.

»Na ja, diese Blutflecken. Die sind nicht ganz raus gegangen. Da musste ich schärfere Reinigungsmittel benutzen, aber dabei hat die Farbe des Stoffes leider etwas gelitten!«

Octavio Acosta war mit einem Mal hellwach. »Blutflecken?«, krächzte er und räusperte sich mehrmals, bis seine Stimme wieder normal war. »Welche Blutflecken, wovon redest du da eigentlich?«

»Octavio, die Flecken! Die auf deinem Rucksack!«

Acosta blinzelte überrascht. Wenn das tatsächlich Blutflecken gewesen waren, dann musste sich jemand ganz schön verletzt haben! »Ich dachte …«, begann er, doch er wurde unterbrochen.

»Und diese Karte. Brauchst du die noch?«

»Welche Karte?«

Für einige Sekunden blieb das Handy stumm, dann meldete sich Señorita Nieves wieder. »Sieht aus wie ein Adresszettel. Kann ich nicht lesen … vielleicht deutsch?«

»Ist da ein Name drauf?« fragte Acosta.

»Moment, Ja, da steht Rechina Siäbenskon.«

Rechina Siäbenskon? Acosta fuhr aus seinem Stuhl hoch als ob ihn eine Tarantel gestochen hätte. »Regina Siebenschön!« Er schrie beinahe in sein Handy: »Warte! Fass den Rucksack nicht an. Ich komme sofort!« Acosta schaltete noch schnell seinen Computer auf „stand by“ und stürmte aus dem Büro, wobei er vollkommen auf seine Dienstmütze vergaß.

 

*

 

Nieves Lopez sah Acosta erstaunt an, als er grußlos in die Reinigung stürmte.

»Wo ist der Rucksack?«, fragte er ungeduldig, während seine Blicke gehetzt den Raum absuchten.

»Na hier,« sagte Nieves und legte das gesuchte Teil auf den Tisch. Sie sah Acosta verständnislos an. »Stimmt was nicht?«

»Das kann man wohl sagen!« meinte Inspector grimmig. »Das sucht man tagelang nach der Frau und dann … dann taucht aus heiterem Himmel …«

»Wen hast du gesucht?«, wollte Señorita Lopez wissen und legte ihre Stirn in gleichmäßige Falten, während ihre Augen immer größer wurden.

 

 

Geschichten über Mord und Totschlag auf La Palma.

 

Die Protagonistin: das schon dezent angegraute Flower-Power-„Girl“ Maria Michaela Biermann, genannt "Mami".

Mami hat Pep, trinkt gern Bier, ermittelt jedoch keinesfalls bierernst. Zusammen mit ihrer besten Freundin Sara Benda tappt sie mehr zufällig-heiter in die Falle der Kriminalfälle und geht der Polizei mit ihrer eigenwilligen „Hilfe“ teils mächtig auf die Nerven.